Gesellschaftliche Elite? ICH?
Angeblich ist es die "Elite" einer Gesellschaft, die dieser Impulse geben soll. Seien es Künstler, Wissenschaftler oder Philosophen. So war es bisher. Ich habe den Eindruck, dass nun Politiker die einzigen sind, die Impulse geben, beziehungsweise sich das Impulsgeberrecht zugestehen. Die Kirche vielleicht ausgenommen, die mit Papst Franziskus einen sehr bemerkenswerten und Hoffnung machenden Impulsgeber bekommen hat. Möge er lange wirken! (Nota bene: Ich bin Atheist).
Zurück zum Thema. Folgend der NSA-, GHCQ- und sonstigen Spähaffären dieses Jahres denke ich mir doch, wieviel die Gesellschaft noch so ertragen oder kommentar- und kritiklos hinnehmen will. (Siehe die aktuelle Kolumne von Sascha Lobo bei Spiegel Online
hier.) Ich finde es jedenfalls erschreckend. Geheimdienste sind Staatsorgane, der Staat sollte - so dachte ich zumindest - dem Bürger dienen. Nicht umgekehrt. Aber esgibt, Zitat Sascha Lobo aus der genannten Kolumne, "...die Neigung von Politik und Staatsapparaten, die Grenzen ihrer Macht so weit auszudehnen, bis der Druck der Öffentlichkeit zu groß wird...". Stimmt! Früher gab es dann halt eine Revolution. Nur gibt es heutzutage keine Revolutionen mehr. Zumindest nicht hier in Mitteleuropa, dafür geht es den Menschen zu gut.
Mir egal! Ich will nicht, dass die Leute, deren Beamtenbezüge ich von meinen Steuergeldern zahle, mich dann dafür ausspionieren. Ich glaube auch nicht, dass mit dieser umfassenden Volksdurchleuchtung die Sicherheit wesentlich gesteigert werden kann. Und wenn doch, gehört das verdammt noch mal gesetzlich geregelt, öffentlich kommuniziert und jedem Steuerzahler bekannt gemacht. Ich will nicht, dass mich mein "Heimatland", um einen Begriff der im deutschen Volkskörper schlecht verankert ist, ausspioniert. Oder gar, dass es meine Daten an unsere "Freunde" schickt, zur weiteren Analyse.
Wieso muss ich mir das denken, und wieso ist es dem "Otto Normalbürger" so egal? Versteht denn die Masse nicht, was hier passiert? Vielleicht sollte man denen das Orwellsche "1984" in der Luxusausgabe mit Brokateinband und blechernem Lesezeichen ein paarmal auf den Schädel hauen. eBooks taugen dafür definitv nicht, sie haben zuwenig Schlagkraft.
Naja, vielleicht bin ich ja doch ein kleines bisschen Elite. Seltsamer Gedanke...
nordgepolter am 08. Oktober 13
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Urlaub (?) mit Zwillingen
Heute kam mein Kollege aus dem Urlaub zurück. Er ist seit diesem Jahr Zwillingspapa. Eigentlich dachte ich, einen Leidensgenossen gefunden zu haben. Von wegen! Seine Mädels schliefen! Und zwar sechs Stunden pro Nacht. AM STÜCK! Frechheit. Unsere Jungs haben uns da schon spätestens alle zwei Stunden aus dem Bett geholt. Und das seit Monaten. Wir sahen schon wirklich schlimm aus. Augenringe bis zum Kiefer, fahler Hautton, fahrige Gesten und den ganzen Tag waren wir müde.
Gestern kam mein Kollege aus dem Urlaub wieder. Er sieht schlecht aus. Ich hab ihn gefragt, wie sein Urlaub denn war. Die Antwort war: "Urlaub? Wieso Urlaub? Ich war halt zu Hause". Und dann lamentierte er etwas, wie schlimm es sei, den ganzen Tag das Geschrei um sich zu haben. Und er empfinde es als Gnade, arbeiten gehen zu dürfen.
Hihi, es gibt doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt.
Unsere fangen jetzt anscheinend endlich an, durch zu schlafen. Nach einer kleinen Rosskur für den kleinen Flamen schläft dieser (fast) durch, und der kleine Däne ist sowieso schon länger etwas ruhiger. Vielleicht erleben wir ja doch noch vor ihrem ersten Geburtstag ein kleine Wunder, und können endlich wieder - schlafen!
nordgepolter am 23. September 13
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Ich habe (nichts) zu verbergen
Ich habe doch nichts zu verbergen! Das ist wohl das meistgehörte Argument, wenn jemand meint, die diesen Sommer publik gewordene Überwachungsmaschinerie gehe ihn nichts an. Demzufolge könnte man von denjenigen einfach folgendes verlangen:
1. Schicken Sie mir eine Kopie von jeder Mail die Sie schreiben.
2. Protokollieren Sie mit, welche Webseiten Sie besuchen, und schicken Sie mir täglich das Protokoll zu. Jeder Browser kann das übrigens sowieso, Sie müssen nur das Verschicken noch erledigen. Ich zeige Ihnen gerne, wie das geht.
3. Händigen Sie mir die Passwörter zu Ihren E-Mail-, Facebook-, Google- und allen (ja, allen!) übrigen Accounts aus.
4. Geben sie mir ihr Smartphone, damit ich mir die Kontakte, Fotos, SMS, Chats und alles andere ansehen kann. Sie brauchen es auch nicht zu entsperren, das übernehme ich gerne für sie.
5. Ziehen sie sich sofort nackt aus!
Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch wird natürlich keine dieser fünf Anweisungen ausführen. Wieso sollte man MIR dies alles geben? Man kennt mich doch garnicht.
Bei der NSA gibt es 850.000 Angestellte, bei den anderen Geheimdiensten der "Five Eyes" noch viel mehr. Von denen hat jeder Zugriff auf all diese Daten. Kennen sie die alle? Aber einer wird dann ja dabei sein, dem sie vertrauen können. Oder?
Die Punkte 1 bis 4 sind übrigens inzwischen ausreichend belegt und in den diversen Presseartikeln beschrieben. Und falls jemand Zweifel an Punkt 5 anmeldet: Schonmal mit dem (videofähigen) Smartphone nackt im Bad hantiert? Schonmal nackt vor dem Laptop mit im Display eingebauter Videochat-Kamera gesessen? Na?
Also ich habe sehr wohl etwas zu verbergen. Sehr viel sogar, und zwar vor den allermeisten Menschen auf dem Globus. Dieses etwas nennt sich "Privatleben". Und daran haben nur die Menschen teil, die ICH daran teilhaben lassen will. Und das sollte so bleiben.
nordgepolter am 20. September 13
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Rechtliche Informationen
Es ist gut geregelt in deutschen Landen. Alles. Was hier nicht geregelt, mit Paragraphen und Vorschriften umgeben ist, existiert nicht. Das wissen wir ja schon lange. Es ist mir nur gerade wieder aufgefallen, als ich dieses lustige Angebot bei ebay gefunden (und natürlich gesucht) habe:
http://www.ebay.de/itm/3-Stueck-Leuchtschnuller-Blinkschuller-LED-/330555558951
Es gibt da keinerlei Produktbeschreibung, keine Werbung, keine netten Worte über den zu verkaufenden Artikel. Als privater Verkäufer hätte man da schon verloren. Dafür gibt es auf 83 Zeilen verteilt 684 Wörter mit Widerrufs-, Rückgabe- und anderen Belehrungen. Fein, jetzt wissen wir bescheid, was wir kaufen!
nordgepolter am 17. September 13
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Müdigkeit -> Leere -> Sehnsucht -> Suche -> Veränderung
Immer, wenn ich müde werde, oft nach dem mittäglichen Kantinenanschlag auf meinen Körper, fühle ich sie. Eine unbestimmbare, undefinierbare Leere. Es ist ein seltsames Gefühl, unvollständig zu sein, und ich kann nicht einmal sagen, was da fehlt, aber es ist wie eine leise, bohrende Sehnsucht. Wie eine unzufriedene Unerfülltheit.
Irgendwas fehlt.
Es ist ein Gefühl, als ob ich mich auf den Weg machen sollte. Auf die Suche nach dem, was fehlt. Leicht geistig entrückt spielen meine Gedanken einen Moment lang Wolken über der Landschaft, die sich Leben nennt, und ziehen herum. Meistens gen Norden. Auf der Suche nach Klarheit, Übersichtlichkeit. Ja, Übersicht. Einfachheit.
Zeit für Veränderung?
nordgepolter am 17. Juli 13
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Selbstvergessen - Selbstverloren
Neue Menschen um mich herum. Andere Menschen und ganz neue Menschen. Erst ein halbes Jahr alt. Neue Zustände, neue Umstände, neue Verantwortungen, neue Einflüsse, neue Hierarchieen.
Vielleicht zu viele Änderungen in zu kurzer Zeit. Alles, was früher Routinemässig Freude bereitet hat, oder Entspannung, ist anders. Teilweise in Bedeutungslosigkeit verschwunden, teilweise dem Zeitmangel zum Opfer gefallen, oder ist auch einfach eingestampft worden.
So viele Änderungen.
Da soll man nicht sich selbst aus den Augen verlieren? Mein "Selbst-Gefühl" ist jedenfalls ordentlich durcheinander. Teilweise komplett verschwunden. Werwiewaswarumbinwarwerdeichsein?
Auf der Suche...
nordgepolter am 20. Juni 13
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Geistige Häkchen
Draussen hat es gefühlte Fünftausend Grad. Im Büro mindestens Achthundert. "Dort" gerade mal um die 20.
Häkchen!
Und, ja, die Sonne scheint auch "dort". Zudem hat es sicher eine frische Brise. "Dort" ist das nämlich häufiger so. Hier ist die Luft zäh wie heisses Sirup.
Häkchen!
Ein Kollege kam heute mit ein paar Stunden verspätung in's Büro. Totalsperre auf der Autobahn wegen Unfall. Unfälle gibt es "dort" auch, aber viel viel weniger Leute auf der Autobahn.
Häkchen!
Hier werden in Krisenzeiten Weihnachtsfeiern gestrichen. "Dort" überlegen sich die Chefs, wie sie ihre Leute weiter motivieren, beste Arbeit zu leisten, und organisieren Partys.
Doppelhäkchen!
Hier gibt's Extrastunden jeden Tag. "Dort" schickt einen der Chef schon mal um Fünf (oder noch früher) nach Hause zur Familie.
Häkchen!
Und Häkchen für Häkchen strickt sich ein Bild.
nordgepolter am 18. Juni 13
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Viele ionen
Motivation vs. Frustration. Mehr Hohlraumsausen als Gedankenbrausen. Wo ist der Verstand hin? Gefühlte Leere. Fehlende Inspiration. Oder doch nur mangelnde Transpiration? Kurzes ideenreiches Aufblitzen gibt Hoffnungsschimmer am Horizont. Vielleicht richtungsweisende Indikation für eine Aufraffungsaktion? "Trink mich!" ruft das aufputschende Koffeeingebräu, "Iss mich!" die Kakaotrostverarbeitung. Jeder Tag eine Kampfaktion.
Warten auf die Friedensverhandlungen.
nordgepolter am 13. Juni 13
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Auf der Suche
Ist es schlimm, wenn einem der Weg zur Arbeit mehr Freude bereitet, als die Arbeit selbst? Vermutlich nicht. Vermutlich geht es vielen so. Ich lasse mir Sivert Høyems neue Scheibe "Long Slow Distance" auf's Ohr dröhnen. Das Gefühl, hier nicht her zu gehören bleibt. Auf der Suche...
nordgepolter am 13. Juni 13
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