Mittwoch, 19. Februar 2014
Die Zahnpastatubenversammlung
Es gibt ja dieses klassische Klischee, dass man sich, nach längerem Zusammenleben, anfängt, über Kleinigkeiten wie offene Zahnpastatuben zu streiten. Ich habe damit kein Problem. An offene Tuben kann man sich gewöhnen. Anscheinend haben auch die Zahnpastahersteller dies Problem schon längst erkannt, und mischen irgendein Wundermittelchen in ihre Produkte, die ein Austrocknen erfolgreich verhinden. Das heisst, wenn man sich öfter als einmal die Woche die Zähne putzt. Also: Kein Problem.
Nun ist die wbrfdw*) der Meinung, neben Toilettenpapier sei das wichtigste zu bevorratende Verbrauchsgut die Zahnpasta. Klar, es ist unangenehm, sich die Zähne nicht putzen zu können. Verstehe ich ja auch. Allerdings führt das gelegentlich dazu, dass nicht nur die eine, gerade in Gebrauch befindliche uns somit völlig ausreichende, Zahnpastatube auf dem Waschbecken herumlungert, sondern dass sie sich ob ihrer Einsamkeit am Waschbeckenrand Gesellschaft sucht. Und bei fünf Personen kommt da schon was zusammen. Vielleicht haben sie aber auch nur eine Versammlung abgehalten, um einen Vorsitzenden zu wählen, der dann für mehr Geschlossenheit eintritt. Nun ja, mich hat es lediglich amüsiert. Es gibt (viel und vieles) Wichtigeres.


*) Weltbeste rote Frau der Welt



Dienstag, 28. Januar 2014
Die Tupperwarethermomixkrankheit
Ein Kollege kommt morgens in die Teeküche. In der einen Hand einen helltürkisfarbenen Wasserbehälter aus Plastik, in der anderen einen lilapinkgruselfarbigen Plastikschüttelbecher mit doppelt öffnendem Praktischdeckel (wirklich?). Der Trinkbecher wandert samt seinem Praktischdeckel in den Kühlschrank, der helltürkisplastikfarbene Wasserbehälter kommt unter den Wasserhahn. Der Behälter ist nicht leer, sondern enthält einen Wasserfiltereinsatz. Das grandiose türkise Plastikding ist also ein Ersatz von Tupperware für das Original von Britta. Was jetzt an dem Original schlecht sein soll, keine Ahnung. Es funktioniert gut. Oben Leitungswasser mit Kalk rein, unten Leitungswasser ohne Kalk drin. Fertig. Das türkise Plastikding macht nichts anders oder besser. Nur türkiser.
Ein mitleidiger Blick von mir löst beim Kollegen ein entschuldigendes "ich komme mir auch schon blöd vor!" aus. Ich meine "Das hast bestimmt nicht du gekauft." Natürlich hat er das nicht. Männer kaufen soetwas nicht. Männer kaufen keine Tupperware. Nach einer kurzen Unterhaltung über seine tupperwareinfizierte Frau frage ich noch mit süffisantem Lächeln: "Und? Habt ihr schon einen Thermomix?"... Kurzes Schweigen..."Nein, aber sie fiebert schon.". OH GOTT! Der arme Mann kann einem leid tun. Für den Preis eines tollen Thermomix habe ich mir früher Autos gekauft. Und gefahren! Jahrelang!!! Habt ihr euch schon mal überlegt, wie oft man für den Preis eines Thermomix zum Essen gehen kann? Naja, der Wucht des Marketings entgeht anscheinend niemand. Ich frage mich nur, wieso hauptsächlich Frauen für diesen Tupperwarethermomixeffekt anfällig sind.
Doch, HALT! Meine nicht. Zu Tupperware meint sie: Ganz nett, braucht man aber nicht. Gibt Plastikzeug im Supermarkt, und das ist inzwischen genauso gut. Und zum Thermomix: ICH kann kochen! Und deswegen brauche ich so ein Ding nicht.

Deswegen (unter anderem, natürlich) liebe ich sie.